Rassestandart des DSH

                                                     

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Der Standart des Deutschen Schäferhundes wurde erstmals 1899 vom SV niedergeschrieben. Diese Originalfassung wurde vielmals geändert und zwar 1901, 1909, 1930, 1961, 1976 und 1991. 

Ein Standart zeigt eine Art Prototyp, wie ein typischer Rassevertreter aussehen sollte. Es ist Aufgabe der Züchter und Richter, diesen Standart richtig zu interpretieren. Jedoch kommt es immer wieder zu Meinungsverschiedenheiten, zu fehlerhaften  Züchten. 

 

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Musterhund mit Angabe der einzelnen Körperteile!

1)  Stirn 2) Stirnfurche, 3) Stirnabsatz, 4) Nasenrücken, 5) Nasen- kuppe, 6) Fang, 7) Kinn, 8) Unterlippe, 9) Oberlippe, 10) Lippen-      winkel, 11) Kehle, 12) Schultergelenk, 13) Bug -oder Brustspitze, 14) Vorderbrust, 15) Ellenbogengelenk, 16) Vorderfußwurzelge -   lenk, 17) nicht Vorderknie, 18) Vordermittelfuß, 19) Vorderzehen , 20) Karpalballen, 21) Ellenbogenhöcker, 22) Unterbrust, 23) Kniegelenk 24) Hinterzehen, 25) Sohlenballen, 26) After - oder Wolfskralle, 27) Hintermittelfuß, 28) Sprungbein, 29) Sprungbeinhöcker, 30) Hintermittelfuß, 31) Sohlenballen, 32) Hinterzehen, 33) Hinterzehen mit den Krallen, 34) Sprunggelenk, 35) Sitzbeinhöcker, 36) Kruppe, 37) Rutenansatz, 38) Hüftgelenk, 39) Hüfte, 40) Nierengegend, 41) Lenden, 42) Rücken, 43) Widerrist,  44) Nacken, 45) Oberkopf, 46) Genick, 47) Hinterhaupt - höcker.

 

< Hinterhand    -       Mittelhand     -     Vor - oder Vorderhand 

 

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Einzelne Muskeln des Deutschen Schäferhundes!

1) Schläfenmuskel, 2) Jochmuskel, 3) Nasenlippenheber, 4) Kiefernasenmuskel, 5) Backenmuskel, 6) Äußerer Kaumuskel, 7) Zweiermuskel des Unterkiefers, 8) Ohrmuschelmuskel ( zieht die  Ohrmuschel nieder), 9) Brustzungenbeinmuskel, 10) Brustbein/Kopfmuskel, 11) Schulter/Halsmuskel, 12) Deltamuskel, ( Scapula), 13) Deltamuskel ( Acromialis), 14) Oberflächiger Brustmuskel, 15) Zweiköpfige Oberarmmuskel, 16) Armmuskel, 17) Dreiköpfiger Oberarmmuskel, ( Caput longum), 18) Dreiköpfiger Oberarmmuskel ( lateral), 19) Aüßerer Speichenmuskel, 20) Aüßerer Ellenbogenmuskel, 21) Innerer Ellenbogenmuskel, 22) Innerer Speichenmuskel, 23) Tiefer Brustmuskel, 24) Gerader Bauchmuskel,  25) Schiefer Bauchmuskel, 26) Spanner der Schenkelfaszie,  27) Vorderer Schienbeinmuskel, 28) Tiefer Zehenbeuger, 29) Langer Zehenstrecker, 30) Kurzer Zehenstrecker, 31) Achillessehne, 31a Oberflächlicher Zehenbeuger, 32) Wadenmuskel, 33) Halbsehniger Muskel, 34) Halbhäutiger Muskel, 35) Schwanzmuskel, 36) Zweiköpfiger Oberschenkelmuskel, 37) Vorderer Auswärtsführer des Unterschenkels, 38) Oberflächlicher Kuppenmuskel, 39) Lendenmuskel, 40) Breiter Rückenmuskel, 41) Unterer Grätenmuskel, 42) Kapuzenmuskel  bis Muskelhalsportion, 43) Arm/Kopfmuskel

 

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1) Schläfenmuskel, 2) Jochmuskel , 3) Nasenlippenheber, 4) Kiefernasenmuskel, 5) Backenmuskel, 6) Aüßerer Kaumuskel, 7) Zweibäuchiger Muskel des Unterkiefers, 8 ) Niederzieher der Ohrenmuschel, 9) Brustzungenbeinmuskel, 10) Brustbeinkopfmuskel, 11) Armkopfmuskel

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Der Schädel des Deutschen Schäferhundes!

1) Hinterhauptbein, 2) Zwischenscheitelbein, 3) Scheitelbein, 4) Stirnbein, 5) Jochfortsatz des Stirnbein, 6) Schläfenbein, 7) Jochfortsatz des Schläfenbein, 8) Jochbein mit Augenhöhlenvorsprung des Jochbeins, 9) Augenhöhle, 10) Tränenbein, 11) Oberkieferbein, 12) Nasenbein, 13) Zwischenkieferbein , 14)  Unterkiefer

 

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Hintere Gliedmaßen, Ohren und Rute in der Ruhestellung

Hunde von links nach rechts - 1 - 5

1) Gute Stellung und Haltung, 2) Zu volle Hosen, kuhhessig, After - oder Wolfsklauen ( links einfach, rechts doppelt, Doppelsporen), Kippohren ( schwer ), Stummelrute, 3) Faßbeinig, zu tief angesetzte große  Ohren, leichte Hakenrute seitwärts, 4) Schwache, seitwärts abgedachte Schweinskruppe, ausgedrehtes Knie ( knieweit ), fuchslendig, hacken - und bodeneng, zu nahestehende Ohren, zu dünne und lange, seitwärts gekrümmte Rute, 5) Breite, plumpe Kruppe mit breitem, steilem Stand, bärenfüßig, kurze, dicke Ohren, Ringelrute ( Anfang )        

 

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Wesensmerkmale: Die wichtigsten Eigenschaften des DSH sind Nervenfestigkeit. Unbefangenheit, Ausgeglichenheit, Loyalität, ruhige Selbstsicherheit, Aufmerksamkeit und Führigkeit. Für einen vielseitigen Arbeitshund eine Notwendigkeit. Gutes Wesen ist besonders wichtig. Scheu und Aggressivität sollten im Ausstellungsbereich bestraft, aus der Zucht ausgeschlossen werden.  Richter, die solche Eigenschaften ignorieren, können nicht gut geheißen werden.

Allgemeines Erscheinungsbild: Der erste Eindruck eines DSH  ist der eines Hundes, der im Vergleich zur Schulterhöhe etwas lang mit einem kraftvollen, stark bemuskelten Körper ist. Das Verhältnis Schulterhöhe zur Körperlänge ist so angelegt, dass es dem Hund einen ausgreifenden und dauerhaften Trab ermöglicht. Das Haarkleid muss wetterfest sein.

Ein DSH vom richtigen Typ vermittelt Eindruck angeborener Kraft, Intelligenz und Geschmeidigkeit. . Er besitzt ebenfalls Eigenschaften,  die es ihm ermöglichen, Arbeiten zu bewältigen. Insgesamt sollte der DSH ein harmonisches Bild ergeben, von natürlichem  Adel, Aufmerksamkeit und Selbstvertrauen. Der Hund muss ruhig und gutmütig sein. Die Körperproportionen Länge zu Schulterhöhe zeigen einen Hund, der etwas länger als hoch ist. Im Idealfall betragen die Proportionen zehn zu neun. Übertriebene Körperlänge ist unerwünscht.

Kopf: ( Broncor) Der Standart verlangt einen Kopf, der auch zum Körper passt. Ein großer , starker Kopf für einen kleinen Rüden weniger passend. Für einen großen Hund dagegen würde kein kleiner Kopf passen. Verlangt wird der für das Geschlecht typische Kopf, der bereits erkennen lässt, ob es ein Rüde oder eine Hündin ist.   Die Tatsache, das der Oberkopf die Hälfte der Gesamtlängekopflänge ausmachen soll, zeigt, dass Tiere mit langem Fang nicht erwünscht sind. Ebenso wenig werden starke Lefzen gewünscht. Gefordert werden eng anliegende Lefzen, die straff schließen.  Selbst bei geschlossenem Fang muss man den Unterkiefer erkennen können, auch Stop sollte vorhanden sein, aber nicht ausgeprägt. Lange Köpfe sind oft mit fehlerhaften  Gebissstellung und fehlenden Zähnen verbunden . Der Kopf ist keilförmig, ohne plump oder überstreckt zu sein. Zwischen den Ohren mäßig  breit. Die Stirn ist von vorn und von der Seite gesehen nur wenig gewölbt und ohne oder mit nur schwach angedeuteter Mittelfurche. Das Verhältnis von Oberkopf zu Gesichtsteil beträgt 50% zu 50%. die Oberkopfbreite entspricht in etwa der Oberkopflänge. Der Oberkopf geht ( von oben gesehen) von den Ohren zur Nasenkuppe sich gleichmäßig verjüngend mit schräg verlaufenden, nicht scharf ausgebildeten  Stirnabsatz in den keilförmig  verlaufenden Gesichtsteil ( Fangteil ) des Kopfes über. Ober - und Unterkiefer  sind kräftig ausgebildet. Der Nasenrücken gerade, eine Einsattelung oder Aufwölbung  ist nicht erwünscht. Die Lippen sind straff, gut schließend und von dunkler Färbung.                                .

Augen:  Der Standart verlangt ein mittelgroßes , mandelförmiges Auge. Deshalb sind bereits runde oder große hervorstehende Augen unerwünscht. Ein dunkles Auge ist gegenüber hellren zu bevorzugen, die Augenfarbe muss aber in gewissem Verhältnis zur Fellfarbe stehen. Ein zu einem braunen Gesicht passendes Auge könnte bei einem schwarzen Hund heller wirken. Augenfarbe sollte deshalb nicht übertrieben bestraft werden. In Wirklichkeit ist sie von ästhetischer, weniger von biologischer Bedeutung. Behauptungen, hellere Augen würden besser sehen, sind  bisher unbewiesen, ebenso Vorstellungen, helle Augen seinen mit Intelligenz verbunden. 

Ohren: Die Ohrengröße muss zur Kopfgröße passen, sie sollten etwas mittelgroß und stehend, gleichmäßig gerichtet getragen  werden. Sie sind spitz auslaufend und mit der Muschel nach vorne gestellt.  Kippohren und Hängeohren sind fehlerhaft, wie z.B. bei Collies oder gar Hängeohren , denn sie entstellen den ganzen Ausdruck des Hundes. In der Ruhestellung nach hinten angelegt getragene Ohren sind nicht fehlerhaft.  Seit kurzem gibt es Hunde mit Ohren, die obwohl aufwärts getragen, ziemlich weich wirken, was man besonders in der Bewegung sieht. Obgleich aber viele Richter Hunde mögen, die mit aufrecht stehenden Ohren traben, ist dies keine Standartvorschrift. Sie besagt nur, dass die Ohren fest sein müssen, vom Hund aufrecht getragen werden können. Man muss wissen, dass alle Deutschen Schäferhunde mit hängenden Ohren geboren werden, diese sich bereits im Welpenalter stellen. Die Ohrhaltung kann manchmal während des Zahnwechsels gestört sein, muss sich dann aber wieder bessern.

Gebiss:    Die Kiefer müssen kräftig entwickelt, und die Zähne sollten gesund, kräftig und zahlenmäßig komplett sein.  Gefordert werden 42 Zähne, 20 im Oberkiefer, 22 im Unterkiefer. der Deutsche Schäferhund hat ein Scherengebiss , das heißt, die Schneidezähne des Unterkiefers stehen dicht hinter den Schneidezähnen  des Oberkiefers, treffen  scherenartig  aufeinander, wobei dei Oberfläche der oberen Zähne aneinander stoßen.         

Auf dem Foto links, sehen wir die 3 Gebissformen des DSH: Nr. 2 = Scherengebiss, so muss das Gebiss des Schäferhundes aussehen. Nr. 3 = Vorbiss. bei einigen Rassen ist dieses Gebiss sogar gewünscht, jedoch nicht beim DSH. Bei einem Mops z.B. ist dieses Gebiss gewünscht. Nr. 3= Rückbiss = dieses Gebissuntauglichkeit.

Auf dem Foto rechts, sehen wir das vollständige Gebiss des DSH. Im Oberkiefer rechts  und links sind je: 3 Schneide-, 1 Fang -, 4 Prämolaren und je2 Molaren. 

Im Unterkiefer rechts und links sind je: 3 Schneide-, 1 Fang-, 4 Prämolaren und  je 3 Molare. 

Also zusammen 42 Zähne. 

                                                                    

 Zahnfehler - Beurteilung bei Zuchtschauen und Körungen!

Sonstige Zahn - und Kiefermängel: 

Über - und Vorbeißen: Bei eindeutigen Vor - oder Überbiss / Abstand der Schneidezähne des Oberkiefers zu denen des Unterkiefers, Streichholzstärke oder größer = Nachzuchteintragsperre

Aufbeißen: Geringfügiges Aufbeißen lässt Ankörung in Klasse 2 zu.

Kariöses Gebiss: Schließt von der Ankörung aus.

Abnutzung und Verfärbung: Wenn altersbedingt, in der Bewertung berücksichtigen, jedoch keine wesentliche Herabsetzung in der Bewertung. Bei angegilbten oder angebräuntem Gebiss, bei dem die Zahnsubstanz erhalten ist, ist Ankörung in Körklasse 2 möglich. 

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Hals:  Der Hals soll kräftig, gut bemuskelt und ohne Kahlhaut ( Wamme ) sein.  Die Zuwinkelung zum Rumpf ( Horizontale )  beträgt ca. 45 %. Er  ist verhältnismäßig, aber nicht übertrieben lang, wird mehr nach vorn als nach oben getragen. Ein langer " Schwanenhals" ist unerwünscht, die Hunde sollten sich auch nicht mit hoch getragenen Kopf bewegen. Dies beeinträchtigt das ausgreifende Gangwerk. Einige Hunde mit aufrecht getragenen Kopf haben steile Schultern, ein eindeutiger anatomischer Fehler.  

Vorhand: Die Vordergliedmaßen sind von den Seiten gesehen gerade, von vorn gesehen absolut parallel. Die Schulterblätter sind lang, schräg gestellt, liegen fest am Rumpf an. Die ideale Schulterwinkelung zwischen Schulterblatt ( Scapula ) und Oberarm ( Humerus ) beträgt 90°, aber im Regelfall ist ein geringfügig größerer Winkel ( 110 ° ) gegeben. Eine steile Front oder nach vorn gelagertes Schulterblatt beeinträchtigen die Bewegung, noch mehr aber die Knochenlänge

Als Traber müssen beim DSH Schulterblatt und Oberarm lang sein. Ein kurzer Oberarm würde den Hund in der Bewegung auf die Vorhand fallen lassen, wenn ihn sein Vorführer nicht durch Leinenzug anhebt. Eine korrekt platzierte Schulter erlaubt eine Lotlinie ab Mitte Widerrist genau hinter der Rückseite des Vorderlaufs. Man darf einen gut entwickelten Brustkorb nicht mit einer guten Front verwechseln. Oft trifft man auf gut entwickelte Vorbrust und nach vorn gelagerte Schultern. Ebenso bringt zwar eine steile Schulterlage den erwünschten hohen Widerrist, aber dadurch erreicht man nicht nur positive Effekte. Dies ist nicht die korrekte standartgemäße Anatomie. Die Ellbogen dürfen weder im Stand noch in der Bewegung ausgedreht werden und ebenso nicht eingedrückt sein. Die Unterarme sind von allen Seiten gesehen gerade und zueinander absolut parallel stehend, trocken und bemuskelt. Der Vordermittelfuß hat eine Länge von ca. 1/3 des Unterarmes und hat einen Winkel von ca. 20 - 22 % zu diesem. Sowohl ein zu schräg stehender Vordermittelfuß ( mehr als 22% ) als auch ein steil stehender Vordermittelfuß ( weniger als 20% ) beeinträchtigen die Gebrauchseigung, insbesondere die Ausdauerfähigkeit.

Die Läufe müssen gerade sein, die Pfoten dürfen weder nach innen noch nach außen drehen. Der DSH hat einen schrägstehenden Vordermittelfuß, nicht einen geraden, wie er bei den meisten Rassen verlangt wird. Übertriebene Winkelung ist eine Schwäche. Der DSH braucht keine tiefe Brust, hat jedoch lange Vorderläufe. Kurze Vorderläufe sind mit gutem Bewegungsablauf nicht vereinbar. 

Körper:  Die Oberlinie verläuft vom Halsansatz an über den hohen, langen Widerrist und über den geraden Rücken bis zur leicht ablaufenden Kruppe ohne sichtbare Unterbrechung. Der Rücken ist mäßig lang, fest, kräftig und gut bemuskelt. Die Lende ist breit, kurz , kräftig ausgebildet und gut bemuskelt.  Die Kruppe soll lang und leicht abfallend sein ( ca. 23% zur Horizontalen )sein  und ohne Unterbrechung der Oberlinie in den Rutenansatz übergehen. Der Körper des DSH ist länger als seine Schulterhöhe, die korrektem Proportionen liegen bei 10 zu 9 oder 8,5. Obgleich die Proportion Länge zu Höhe zwischen 10,9 und 10,85 beträgt, wäre das Ideal so nahe wie möglich den 10,9. Einige Hunde sind zu kurz, was nicht erwünscht ist. 

Der Körper des DSH ist länger als seine Schulterhöhe, die korrektem Proportionen liegen bei 10 zu 9 oder 8,5. Obgleich die Proportion Länge zu Höhe zwischen 10,9 und 10,85 beträgt, wäre das Ideal so nahe wie möglich den 10,9. Einige Hunde sind zu kurz, was nicht erwünscht ist. 

Die Brusttiefe liegt nur bei 45 - 48 % der Schulterhöhe, sollte nicht bis unter die  Ellenbogen reichen. Die Rippen sind oval, nicht fassförmig oder flach, sie sollten von vorn nach hinten lang sein, so dass die Lendenpartie recht kurz ist. Eine lange Lendenpartie bedeutet Schwäche in der Bewegung. Die Bauchlinie sollte im Lendenbereich etwas aufgezogen sein, aber nie so extrem wie etwa bei Windhunden. Der Körper ist kräftig und fest, niemals schwammig. Dieser Aspekt verlangt einen Hund, der körperlich fit ist. Es gibt Zuchtlinien , bei denen eine gewisse Schwammigkeit vorliegt. 

Der Rücken muss verhältnismäßig kurz sein. Lange Rücken bedeuten Schwäche, senken sich meist in der Bewegung ein. Keinesfalls wird in der Rückenmitte eine Aufwölbung  gewünscht, ebenso wenig darf die Kruppe bereits in der Mitte des Rückens beginnen. Die Kruppe liegt über dem Becken, sie muss lang und leicht abfallend verlaufen. Kurzem flache und übertrieben steile Kruppen stören den Bewegungsablauf. Die Kruppe kann man am besten in der Bewegung des Hundes beurteilen.

Pfoten :  sind rundlich, gut geschlossen und gewölbt, die Ballen hart und von dunkler Farbe. Die Ballen müssen gut gepolstert und hart sein, die Nägel sind kurz, kräftig und dunkel. Die meisten DSH werden ohne hintere Wolfskrallen geboren, eine rezessive Eigenschaft, wofür die meisten Schäferhunde ein doppeltes Gen tragen. Treten Wolfskrallen hinten auf, müssen sie entfernt werden, vordere Wolfskrallen lässt man im allgemeinen stehen. In dieser Rasse treten Pfotenfehler wie zu lang, hasenartig anstelle von rund  und kompakt, auf. Echte Spreizpfoten sind selten, obgleich natürlich die meisten Hunde auf weichem Untergrund die Pfoten spreizen.

Gangwerk : Der Deutsche Schäferhund ist ein Traber. Die Gliedmaßen müssen in Länge und Winkelungen so aufeinander abgestimmt sein, dass er ohne wesentliche Veränderung der Rückenlinie die Hinterhand bis zum Rumpf hin verschieben und mit der Vorhand genauso weit ausgreifen kann. Jede Neigung zur Überwinkelung der Hinterhand mindert die Festigkeit und die Ausdauer und damit die Gebrauchstüchtigkeit. Bei korrekten Gebäudeverhältnissen und Winkelungen ergibt sich ein raumgreifendes , flach über den Boden gehendes Gangwerk, das den Eindruck müheloser Vorwärtsbewegungen vermittelt. Bei einem nach vorn geschobenen Kopf und leicht angehobener Rute ergibt sich bei einem gleichmäßigen und ruhigen Trab eine von den Ohrenspitzen über den Nacken und Rücken bis zum Rutenende verlaufende weichgeschwungene und nicht unterbrochene Rückenlinie.

Es macht Freude, einen herausragenden DSH in der Bewegung zu beobachten. Das Ausgreifen der Läufe, die Festigkeit des Rückens, die Mühelosigkeit, mit der sich ein gut bewegender DSH trabt, ist ein einzigartiges Merkmal der Rasse, das keine andere Hunderasse jemals zu erreichen mag.

Guter Bewegungsablauf ist jedoch nicht im Hinblick auf Geschwindigkeit, sondern auf  Überwindung des Bodens zu sehen. Der Hund, der den meisten Boden mit  den geringsten Anstrengungen überwindet, ist in seiner Bewegung der beste. Im wesentlichen ist der Bewegungsablauf abhängig vom Körperbau. Körperlänge, Rückenlänge, Stellung der Front und der Hinterhand, dies alles bewirkt zusammen, und dei Flüssigkeit des Bewegungsablaufs ist abhängig von aufeinander abgestimmter Winkelung aller sich bewegenden Teile. Bewegung ist aber auch eine Frage des Wesens des Hundes. Einige DSH lieben den freien Trab geradezu, während andere, nicht anatomisch schlechter gebaut, das Geschehen im Ausstellungsring nicht mögen, sich ohne jegliche Begeisterung bewegen. Aber im freien Lauf oder Zuhause über die Felder bewegt sich solch ein Hund genauso gut wie der herausragende Ausstellungstraber. Aus diesem Grund ist es für die Ausstellungskarriere wichtig, dem Hund Freude an der Bewegung zu vermitteln. Von der Seite gesehen muss die Vorderhand weit ausgreifen, die Hinterhand kraftvoll schieben. Die Kraft wird über den Rücken Widerrist übertragen, der sich nur geringfügig absenkt, wobei der Kopf mehr nach vorne als nach oben geschoben wird. Der Rücken selbst bleibt fest und zeigt nur minimale Bewegung auf und ab.

Hunde, die in der Bewegung paddeln, sind in der Regel in Winkelung von Vor - und Hinterhand nicht in der Balance. Deshalb streckt sich auch der Hund, um die Schrittsequenz aufrechtzuerhalten, den Vorderlauf einen Sekundenbruchteil länger aus. Bei schnellerem Trab bewegen sich die Vorderläufe immer mehr Richtung Körpermitte, die Läufe ausgestreckt bis zur Pfote. Je schneller die Bewegung, umso stärker werden die Pfoten in der Mitte platziert. Die Hinterpfoten bleiben gerade, gehen mehr oder weniger parallel, treiben nach vorne, wenn sie  nach hinten ausgestreckt, aber nicht  angehoben werden. Der Abstand Sprunggelenk/Pfote ist verhältnismäßig kurz. Das Gangwerk des DSH ist durch die Begriffe Ausdauer und Mühelosigkeit charakterisiert. Ein guter Schäferhund bewegt sich ohne Anstrengung  ausdauernd, über lange Zeit. Hierfür muss er körperlich fit sein, braucht nicht nur den richtigen anatomischen Aufbau, sondern auch den inneren Willen. Beides hat zur Voraussetzung, dass der Hund ausreichend in Übung steht und somit athletische Fitness besitzt.

Hinterhand:  

Die Stellung der Hinterläufe ist leicht  rückständig, wobei die Hintergliedmaßen  von hinten gesehen leicht parallel zueinander stehen.  Oberschenkel und Unterschenkel sind von annähernd gleicher Länge und einen Winkel von ca. 120*, die Keulen sind kräftig und gut bemuskelt. 

Die Sprunggelenke sind kräftig und fest , der Hintermittelfuß steht senkrecht unter dem Sprunggelenk. Der Hund hat eine kräftig entwickelte Schenkelmuskulatur. Oberschenkel und Unterschenkel sind fast gleich lang. Für einen ausgewogenen Bewegungsablauf muss die Winkelung der Hinterhand ebenso gut sein wie die der Vorhand, sie liegt bei etwas 120 °. Jede Störung der Ausgewogenheit zwischen der Winkelung der Vor - und Hinterhand führt zum schrägen anstatt geraden Vorwärtsgang, zum übertriebenen Anheben der Vorderpfoten oder der hinteren Pfoten

Rute:   reicht mindestens bis zum Sprunggelenk, jedoch nicht über die Mitte des Hintermittelfußes hinaus. Sie ist an der Unterseite etwas länger behaart und wird in sanft herabhängenden Bogen getragen., wobei sie in der Erregung und in der Bewegung stärker angehoben getragen wird, jedoch nicht über die Horizontale hinaus. Operative Korrekturen sind verboten. Die Rute des Schäferhundes ist buschig behaart und sollte im Ruhestand in einer säbelartigen Kurve nach unten hängen. kurze Ruten, die nicht zum Sprunggelenk reichen, sind selten, die meisten reichen noch darunter. Geringfügige Seitwärtsbiegungen werden toleriert. Ruten, die in der Bewegung  senkrecht getragen werden oder sich ringeln, sind schwerwiegende Fehler.  

Haarkleid:  Die korrekte Behaarung des Deutschen Schäferhundes ist das Stockhaar mit Unterwolle. Das Deckhaar soll möglichst dicht , gerade harsch und fest anliegend sein. Am Kopf einschließlich des Ohrinneren, an der Vorderseite der Läufe, an Pfoten und Zehen kurz, am Hals etwas länger und stärker behaart. an der Rückseite der Läufe verlängert sich das Haar bis zum Vorfußwurzelgelenk bzw. bis zum Sprunggelenk, and er Rückseite der Keulen bildet es mäßige Hosen.

Der DSH hat ein doppeltes Haarkleid, bestehend aus dichter Unterwolle und harschem, flach anliegenden Deckhaar, dass so dicht wie möglich sein sollte. Bei Familienhundbesitzern ist längere Behaarung  oft recht populär. Längeres Haar ist aber biologisch weniger nützlich, weil nicht wasserfest. Der Standart sieht in solchem Haar einen " Zuchtausschließenden Fehler". 

International werden etwa 10 % der DSH mit längerem Haar geboren, etwa die Hälfte der Schäferhunde mit normalem Stockhaar tragen rezessiv ein Gen für langes Haar. Derartig langes Fell kann erst etwa im Alter von 6 bis 8 Wochen genau festgestellt werden, also zur Zeit des Verkaufs.

Farben:    Salo ) Der typische DSH ist schwarz - braun oder hat einen schwarzen Sattel mit rotbraunem, braunen, bis hellgrauen Abzeichen. Es gibt auch einfarbig schwarze und graue Hunde mit helleren Markierungen, bekannt als zobelfarben.  Verwaschne Farben sind unerwünscht, blaues oder lederfarbenes Haarkleid ist Zuchtausschließend.  Das gleiche gilt auch für weiße Schäferhunde. Es muss festgehalten werden, das der Typ des Hundes durch seine Farbe nicht beeinträchtigt wird. Richter, die behaupten, die Aufreihung von schwarz - gelben Hunden sei durch einen grauen oder schwarzen Hund darunter beeinträchtigt, sollten mit dem Richten aufhören. Farbe ist nicht Typ!!!!!!! Unauffällige kleine weiße Brustabzeichen, sowie helle Innenseiten sind zugelassen, aber nicht erwünscht. Die Nasenkuppe muß bei allen Farbschlägen  schwarz sein.  Fehlende Maske, helle bis stechende Augenfarbe sowie helle bis weißliche Abzeichen an Brust und Innenseiten. Helle Krallen und rote Rutenspitze sind als Pigmentschwäche zu bewerten. Die Unterwolle zeigt einen leichten Grauton. 

Größe und Gewicht:  Rüden:           Widerristhöhe:        60 cm - 65 cm            ,        Gewicht: 30 kg - 40 kg          

                                   Hündinnen:             Widerristhöhe:        55 cm - 60 cm            ,        Gewicht:  22 kg - 32 kg 

Hoden:   Rüden sollen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Skrotum befinden. 

 

Fehler:  Jede Abweichung von den vorgemerkten Punkten sollte als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung  im genauen Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte.

Schwere Fehler:  Abweichungen von den vorstehend beschriebenen DSH - Rassekennzeichen, die die Gebrauchsfähigkeit beeinträchtigen. 

Ohrenfehler: Seitlich zu tief angesetzte Ohren, Kippohren, Schildspannstellung der Ohren , nicht gefestigte Ohren.

Erhebliche Pigmentmängel

Stark beeinträchtigte Gesamtfestigkeit.

Ausschließende Fehler:   

a) Wesensschwache, bissige und nervenschwache Hunde.                                                                                                                     

b) Hunde mit nachgewiesener " schwerer HD ".                                                                                                                                        

c)  Monorchiden und Kryptorchiden sowie Hunde mit deutlich ungleichen bzw. verkümmerten Hoden.         

d) Hunde mit entstellenden Ohren - bzw. Rutenfehlern.                                                                                                                             

e) Hunde mit Mißbildungen 

f) Hunde mit Zahnfehlern - bei Fehlen von                                                                                                                                               

1 mal Prämolar 3 und ein weiterer Zahn,    oder                                                                                                                                          

1 Fangzahn oder 

1 Prämolar 4 oder                                                                                                                                                                                            

1 Molar 1 bzw. Molar 2, oder   Insgesamt 3 Zähne und mehr                                                                                                                                                                                                   

g) Hunde mit Kiefermängeln: Rückbiss von 2mm und mehr, Vorbiss und Aufbeißen im gesamten Schneidezahnbereich.                 

h) Hunde mit Über- bzw. Untergröße von mehr als 1cm .                                                                                                                           

i) Albinismus                                                                                                                                                                                                   

j) Die Haarfarbe weiß, auch bei dunklen Augen und Nägeln                                                                                                                      

k) Langstockhaar ( langes, weiches, nicht fest anliegendes Deckhaar mit Unterwolle. Fahnen an Ohren und Läufen , buschige Hosen und buschige Rute mit Fahnenbildung nach unten.                                                                                                                          

l) Langhaar ( langes, weiches Deckhaar, ohne Unterwolle, meist auf der Rückenmitte gescheitelt, Fahnen an Ohren und Läufen und an der Rute. 

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                                  Arttypische Verhaltensweisen des Deutschen Schäferhundes!

Mimik:  Gesichtsausdruck des Hundes: 1) Ruhe, Entspannung, 2) Aufmerksamkeit, Interessiertheit, die Ohren sind aufgestellt, 3) Unsicherheit, Angst, die Ohren sind angelegt, die Lefzen etwas hochgezogen. Flucht oder Angriff - beides ist möglich. 4) Angst, beginnende Aggression, die Ohren sind flach zurück gelegt, die Lefzen hochgezogen. 5) Angriffsbereitschaft, die Ohren werden aufgestellt, die Lefzen sind stark hochgezogen. 6) Unmittelbar vor dem Angriff, die Ohren sind nach vorn gerichtet, der Fang ist geöffnet.

                           

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